• Politics

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    Society

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    Computer

    A Declaration of the Independence of the Cyberspace

    John Perry Barlow (1947–2018):

    Governments of the Industrial World, you weary giants of flesh and steel, I come from Cyberspace, the new home of Mind. On behalf of the future, I ask you of the past to leave us alone. You are not welcome among us. You have no sovereignty where we gather.

    We have no elected government, nor are we likely to have one, so I address you with no greater authority than that with which liberty itself always speaks. I declare the global social space we are building to be naturally independent of the tyrannies you seek to impose on us. You have no moral right to rule us nor do you possess any methods of enforcement we have true reason to fear.

    Read the full declaration on the site of the EFF.

    Thursday February 8, 2018
  • Politics

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    Society

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    micro

    Don’t travel to the US if you can. At the border you won’t have any privacy in terms of your digital devices. And bringing a burner and a cleared laptop probably means only trouble. 

    Read what a Canadian had to go through when he wanted to visit his boyfriend:

    US Customs block Canadian man after reading his Scruff profile

    “They said, ‘Next time you come through, don’t have a cleared phone,’ and that was it.
    Thursday February 23, 2017
  • Society

    Aus aktuellem Anlass

    Die Aktion Arschloch will “Schrei nach Liebe” wieder in die Charts bringen. 22 Jahre alt und leider so aktuell wie damals :/

    www.youtube.com/watch

    Update (12.09.2015): Oh, ist das groß. Der Song ist auf Platz 1 der deutschen Single-Charts angekommen. Und eine Reihe Download-Portale wie Amazon, Google Music und iTunes spenden die Einnahmen jetzt, wie auch die Ärzte an Pro Asyl.

    Wednesday September 2, 2015
  • Opinion

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    Politics

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    Society

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    Netzpolitik

    Zu wenig Schmerz

    "The silent majority is outraged!"
    -- @tante

    TL;DR: Die Totalüberwachung der NSA und anderer Nachrichtendienste wird als Problem wahrgenommen, aber es tut nicht weh genug.

    Heute habe ich mir den Vortrag von Jacob Appelbaum auf dem 30C3 angesehen. Das war schon ziemlich heftig, auch wenn ich Teile davon wusste. Und wie so oft in den letzten Monaten musste ich über die ganze NSA-Sache nachdenken. Was es für mich bedeutet und warum der laute Aufschrei fehlt. Die Medien berichten darüber. Das Thema scheint die Leute zu interessieren, ansonsten wäre es schon längst wieder aus den Medien verschwunden. Schließlich leben sie von Einschaltquoten und Verkaufszahlen.

    Ich unterhalte mich auch immer mal wieder mit Menschen über das Thema, die sich nicht in meiner Tech-Filterblase befinden. Die Meinung ist weitgehend: “Es ist schlimm, aber was soll ich schon tun?” Und wenn das Gespräch lang genug anhält, dass Verschlüsselung angesprochen wird, ist sie entweder zu kompliziert oder die Reaktion ist schlussendlich: “Und mit wem schreib ich dann? Benutzt ja sonst niemand.”

    Also die üblichen und bekannten Probleme.

    Aber vielleicht ist es auch noch etwas anderes. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass vor ein paar Jahren viele Leute File Sharing betrieben haben, um nicht nur Linux-Distributionen herunterzuladen. Mit der Zeit ist es weniger geworden. Denn die Einschläge kamen näher. Und wenn auf einmal die Abmahnung bei Freunden landete oder gar bei einem selbst, dann war Schluss damit[footnote]Und wechselte zu Streaming-Plattformen…[/footnote]. So lang das aber nicht passierte, wusste man zwar um die Gefahren, machte aber munter weiter. Ich denke mit der Totalüberwachung durch Nachrichtendienste ist es ähnlich. So lang man die Gefahr nicht zumindest aus zweiter Hand erlebt, ist die Gefahr einfach zu fern, zu abstrakt. Es ist noch nicht mal ein “Ich habe nichts zu verbergen”, als ein “Mir wird schon nichts passieren”. Das Bewusstsein der Datenabgraberei durch Unternehmen und Staaten scheint vorhanden zu sein. “Warum soll ich meine E-Mails verschlüsseln? Ich benutz Google Mail, die lesen doch eh alle meine Mails”, habe ich gerade erst heute zu hören bekommen.[footnote]Ja, ich habe dann gleich drauf hingewiesen, dass Google dann nicht mehr die Mails lesen könne. Die Antwort darauf war, dass der Inhalt den Aufwand nicht wert sei und wenn das wirklich jemand bei der NSA liest, hat der Analyst der NSA es nicht anders verdient als an purer Langeweile zu sterben.[/footnote] Ich höre von mehr Leuten, als ich erwartet habe, dass sie z.B. Facebook gar nicht oder sparsam benutzen. Sie wollen eben nicht, dass eine Firma sie plötzlich besser kennt, als sie sich selbst.

    Der Schmerz ist einfach nicht groß genug, als dass man dagegen etwas tun möchte. Es gibt auch keine lauten Bürgerrechtsgruppen[footnote]Nein, im Netz dazu etwas zu schreiben ist nicht “laut” sein. Stände in Fußgängerzonen und auf Volksfesten haben ist laut, Flyer verteilen ist laut, Leute auf der Straße aufklären ist laut, Politiker ansprechen, ihnen Briefe und Faxe schreiben ist laut.[/footnote], die sich um das Problem kümmern. Ich sehe ja noch nicht einmal aus dem linksextremen Lager Poster oder ähnliches. Und in der Gegend in der ich lebe, rufen sie auf Postern zu diversen Straftaten wegen der Gentrifizierung auf.

    Die einzigen, die sich darüber so sehr darüber aufregen, dass sie nach weiteren Informationen zum Thema suchen und vielleicht sogar etwas schreiben, sind du und ich. Ja, du, der diesen Text gerade liest. Sonst hättest du den Weg nicht hierher gefunden. Und was habe ich getan? Ich mache mir seit Monaten Gedanken und schaffe es nicht einmal mich zu überwinden mein Betriebssystem zu etwas zu wechseln, das vermutlich etwas sicherer ist. Geschweige denn den Versuch zu starten mich mit anderen zu organisieren, damit das Thema in den Meatspace getragen wird. Der Schmerz ist einfach nicht groß genug.

    “Gebt mit sechs Zeilen von der Hand des ehrlichsten Mannes, so werde ich etwas finden, um ihn an den Galgen zu bringen."
    -- Armand Jean du Plessis Richelieu
    Tuesday January 7, 2014
  • Opinion

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    Japan

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    Politics

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    Society

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    Economics

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    Rechnerkram

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    Netzpolitik

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    Nordkorea

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    China

    Jahresrückblick 2013

    Hm, Jahresrückblicke. Ich hab ja das große Problem, dass ich teilweise wirklich ein Problem damit habe, was wann geschah und gerne Dinge zeitlich durcheinander werfe. Da denkt man sich, dass das alles ganz kurz zurück liegt und dann ist schon viel länger her und andere Dinge fühlen sich so weit weg an und dann ist das gerade erst ein paar Monate her.

    TL;DR:

    Ergo: alles nicht so schön.

    NSA

    Versuche ich trotzdem mal meine Gedanken zum Jahr 2013 in Worte zu fassen. Das große Thema war wohl die Sache mit der NSA, die immer noch weiterläuft. Aktueller Stand in meinem Kopf ist, dass sie alles und jeden abhören können, erstmal mitschneiden, wie der GMail-Bot scannen und evtl. mehr Interesse an der eigenen Person äußern. Wer dieses und jenes kommuniziert hat, begeht auch häufiger einen Anschlag. Und die “westliche” Geheimdienstgemeinde teilt sich ihr Wissen auch.

    Was bedeutet das für mich? Wenn ich kommuniziere, kann ich davon ausgehen, dass zumindest die USA, wenn nicht auch andere Nachrichtendienste inkl. deutscher zumindest erstmal abgreifen. Hat sich dadurch meine Kommunikation geändert? Nicht wirklich. Ich hab’s versucht mit SSL-Everywhere, aber das funktioniert nicht im Safari und auch nicht unter iOS. PGP-Signaturen sehe ich immer noch selten und Jabber nutz ich eh wenig, wobei dann häufiger mal mit OTR. Mein Dropbox-Nutzungsverhalten hat sich auch nicht geändert und ich nutze weiterhin OS X. Also nein. Keine Änderung.

    Es gibt nur ein allgemeines Gefühl von Ohnmacht und wenn mich jemand zur Thematik fragt und was sie oder er machen soll, antworte ich: Verschlüsselung ist grundsätzlich gut. Damit kann man zumindest den Hacker aus Kleinkleckersdorf in der Regel abhalten. Wenn du Angst vor einem Nachrichtendienst hast, hast du noch ganz andere Probleme und du würdest vermutlich nicht mit dieser Frage zu mir kommen. Gegen einen Nachrichtendienst kann man sich als einzelne Person nur begrenzt verteidigen. Und digitales Leben wird dann sehr kompliziert.

    Linux

    Im Zuge der ganzen Sache, habe ich mir aber wieder mehr Gedanken über Linux gemacht. Als Tante 30 Tage mit OS X gelebt hat (Podcast-Feed), habe ich versucht mit Linux für einen begrenzten Zeitraum zu leben und habe darüber gepodcastet (Folgen 8-11). In meinem Job habe ich auch einen Linuxversuch gestartet. Beide Versuche sind gescheitert. Am Laptop lag es daran, dass ich von einem USB-Stick lebte. Der erste war zu klein und zu langsam, der zweite war viel zu langsam. Im Job war Linux in der VM und Windows das Host-OS. Am Ende hängt man dann doch wieder hauptsächlich im Host-OS rum.

    Am Ende muss ich aber sagen, dass das Leben mit Linux ginge. So viel zu vermissen gäbe es auch nicht. OS X ist schicker, aber wenn mir mein MacBook Air irreparabel kaputt gehen würde und ich nicht mal ansatzweise eine Finanzierungsmöglichkeit sehen würde für ein neues Gerät, könnte ich zu Linux wechseln ohne allzu großes Gejammer. In meinem Job könnte ich vermutlich auch zu Linux wechseln und die Fachanwendungen einfach in ner VM laufen lassen.

    Das einzige was ich vermutlich so richtig vermissen würde, wäre OmniFocus, OpenEmu und BibDesk.

    Außerdem hatte ich für nen Monat oder zwei eine Kommandozeilenphase. Da habe ich mich mit tmux, mutt, ttytter und Texapp auseinandergesetzt. Und alles funktionierte erstaunlich gut. Da war die Haupterkenntnis am Schluss, dass auch ein Leben mit Linux wirlich gut ginge. Aber nur in der Shell leben geht leider für mich nicht so ohne weiteres. Obwohl mit einem extra Gerät für PDFs das vermutlich schon wieder ginge. Aus früheren Zeiten weiß ich, dass ich auf einem recht schwachbrüstigem Gerät (ein Toshiba Libretto L1) auch Videos auf’m Framebuffer schauen konnte. Was wiederum heißt, dass ich auch mit sehr kleinem Geldbeutel notfalls arbeiten könnte und mir mal wieder bewusst gemacht hat, was für ein Luxus eigentlich so ein MacBook Air ist. Ab und zu schau ich schon mit ein wenig Neid auf Thinkpads. Die sind einfach so viel besser zu warten.

    Apple

    Allgemein hat sich eh mein Verhältnis zu Apple mal wieder verschlechtert. Mein MacBook Air von Oktober 2008 hat sich mit einem RAM-Fehler verabschiedet. Und so konnte ich einen Laptop, den ich normalerweise für 15€ hätte reparieren können in die Tonne treten. Oder in meinem Fall sogar noch auf ebay verscherbeln. Ein sehr unschönes Gefühl, wenn sich ein 1000+€-Gerät so verabschiedet. Ich drücke beide Daumen, dass mein aktuelles MacBook Air lange hält. Und dann stand der Kauf von neuen iPhones an. Das alte 3GS hat eine kaputte Scheibe und vibriert ohne Ende wenn der Mute-Schalter gedrückt ist. Mal abgesehen davon, dass nur noch iOS6 funktioniert. Und wenn man sich mal bewusst wird, wieviel so ein neues iPhone kostet, überlegt man sich das doch dreimal, ob iOS das wirklich wert ist und ob man es braucht, vor allem wenn der Monat häufiger doch noch ein paar Tage hat, wenn das Geld all ist. Aber zum Glück arbeite ich jetzt Vollzeit. Damit wird zumindest das 3GS ein 5S und das 4S bleibt noch ein Jahr in Betrieb. Aber ein schaler Geschmack bleibt. Vor allem, wenn man sich die Preise von nem Nexus ansieht, was in einer ähnlichen Klasse spielt. Aber da hat man dann keine Software für und hängt an Google.

    Das war es in Sachen Technik denke ich.

    Bundestagswahl

    Was gab es noch? In Sachen Politik gab es die Wahl zum Bundestag. Meiner Meinung nach sehr enttäuschend. Auch wenn die Piraten sich selbst zerlegt haben, hatte ich doch gehofft, dass sie gerade so die 5% reißen. Dass die AfD fast 5% erreicht hat, ist erschreckend. Aber sie haben sich vermutlich gut verkauft und von Gesprächen, scheinen viele nicht die rechten Untertöne gehört zu haben. Die FDP ist raus, das ist gut. Aber die kommen vermutlich wieder. Schwarz-Rot ist nicht unerwartet. Eine alleinige Regierung durch die CDU hätte ich besser gefunden. Dann hätten sie keine Ausreden mehr gehabt. Schwarz-Grün wäre ganz schön gewesen, damit viele der Grün-Wähler endlich mal mitbekommen, wie konservativ die Grünen und auch sie selber sind. Und Rot-Rot-Grün wäre grandios gewesen, aber nun ja. Mit der Linken will ja niemand. Tja, wenn alles gut läuft, passiert vier Jahre nichts. Wenn alles schlecht läuft, haben wir am Schluss Vorratsdatenspeicherung mit entsprechender Verfassungsänderung, keinerlei Netzneutralität und weitere arge Einschnitte im Sozialwesen. Die Reihenfolge sagt nichts über die Wichtigkeit dieser drei Dinge aus.

    Japan

    Zum Thema Japan fällt mir nur ein, dass wir eine relativ rechte Regierung haben, die für mehr Militär ist und ein Gesetz eingeführt hat, dass Whistleblower bis zu zehn Jahre in den Knast bringen kann und Journalisten, die entsprechendes Verhalten motivieren bis zu fünf. Vermutet wird, dass es zur Vertuschung von Skandalen eingesetzt werden wird. Außerdem findet der aktuelle Premier die Geschichtsschreibung nicht so pralle und will da vermutlich Änderungen in den Büchern vornehmen lassen. Den Yasukuni-Schrein besucht er auch. Wen wundert’s.

    China hat dazu eine Luftverteidigungszone über dem Ostchinesischem Meer ausgerufen aufgrund der Senkaku/Diaoyu-Inseln. Ist jetzt nicht so gut.

    Und dann gibt’s da noch die Abenomics. Ein Versuch der Regierung zusammen mit der japanischen Zentralbank (ab hier BoJ) die Nachfrageseite der Wirtschaft anzukurbeln. Zurzeit sieht es meines Wissens nach ganz gut für die Wirtschaft aus, dafür hat die Sparrate gelitten. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn die Nachfrageseite angekurbelt wird. Nächstes Jahr werden wir sehen, wie gut die Abenomics wirklich funktionieren. Ich bin gespannt. Auch im Rahmen der Auswirkungen auf die Bevölkerung.

    Nordkorea

    In Nordkorea wurde der Onkel Jang Song-Thaek von Kim Jong-Un zum Putschist erklärt und relativ fix exekutiert. Er war die Nummer Zwei im Staat und wenn ich es richtig verstanden habe, ein wichtiger Kontaktpunkt zu China. Seine Verbündeten erleiden das gleiche Schicksal, so wie es aussieht. Aber die Auswirkungen sind nicht so drastisch wie man erwartet. Also nicht ganz so viele Tote. Die Lage könnte sich trotzdem destabilisieren und wenn die Verbindung zu China schlechter wird ist das auch kein gutes Zeichen. Außerdem hat Amnesty International berichtet, dass ausgehend von aktuellen Satellitenbildern Lager für politische Gefangene vergrößert werden. Also alles in allem sieht es nach einer Verschlechterung der Lage in Nordkorea aus.

    Mehr Themen fallen mir spontan nicht ein, aber sicher ist noch mehr passiert 2013. Aber an sich kein schönes Jahr in allen Bereichen, die mich interessieren. Vielleicht wird 2014 besser.

    Tuesday December 31, 2013
  • Opinion

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    Japan

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    Politics

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    Society

    Alles nicht ganz so demokratisch

    Aktuell kann ich nicht so gut tippen, da meine Linke Hand verhindert ist. Daher habe ich heute nicht gebloggt, sondern “geblockt”.

    20131211-171046.jpg

    Wednesday December 11, 2013
  • Opinion

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    Netzpolitik

    Prism, Tempora und ich

    TL;DR: Alles Mist.

    Seit ein paar Wochen ist bekannt, dass die Aluhüte™ recht hatten. Die Überwachung durch Staaten findet großflächig statt. Wir wussten, dass wir freiwillig Konzernen unsere Daten übergeben. Teils ist es Wahl, teils entgeht man nur mit Aufwand der Datensammelei von Konzernen. Ich habe keine Illussion, dass Google und Facebook sehr detaillierte Profile von mir haben, auch wenn ich ausgeloggt bin. Und ich möchte nicht wissen1, wer sonst noch so alles detaillierte Profile von mir angelegt hat.

    Inzwischen weiß ich, dass vermutlich mehreren Nachrichtendienste Profile von mir erstellen könnten, wenn sie wollten. Die Zielrichtung ist nur eine andere. Statt 31, min. ein Kind, Apple-Fanboy, heißt es halt 31, informiert sich über verschlüsselte Nachrichtenübermittlung, könnte potentiell etwas zu verbergen haben.

    Seitdem PRISM, Tempora und wie die Programme auch immer heißen bekannt sind, habe ich keine einzige Mail bekommen mit einer PGP-Signatur oder einem S/Mime-Zertifikat bekommen. Für mich heißt das, dass fest zumindest mit meinen Kommunikationspartnern in der Zeit niemanden gibt, der zumindest alles eingerichtet hat um Mails zu verschlüsseln. Ansonsten könnte er/sie ja signieren und ich wüsste, dass es einen öffentlichen Schlüssel gibt und ich eine verschlüsselte Mail verschicken können. Chats, die mit OTR verschlüsselt waren, hatte ich exakt einen.

    Rede ich mit Leuten über die Thematik, sind sie in der Regel erbost darüber. Wobei ich aber sagen muss, dass ich noch nicht wirklich auf die Thematik angesprochen worden bin. Etwas das normalerweise passiert, wenn irgendwas böses mit Computern die Runde macht. Mein Eindruck ist, dass es den meisten weiterhin schnuppe ist, ob mitgelesen wird oder Verbindungsdaten erhoben werden. Welcher Nachteil ergibt sich auch für sie? Was soll schon passieren?

    Ich bin mit Cyberpunk groß geworden. Ich habe Enemy of the State gesehen. Ich habe einen Namen, der meines Wissens nach einzigartig auf der Welt ist. Ich schreibe in der Regel mit Klarnamen. Ich bin es gewohnt damit umzugehen, dass alles was ich ins Netz schreibe in der Regel sehr einfach auf mich zurückverfolgt werden kann.

    Wenn ich eine Mail schreibe, eine Nachricht per Jabber oder eine private Nachricht auf app.net, fühle ich mich allerdings unbeobachtet. Obwohl ich weiß, dass zumindest Mails durch viele Hände gehen und jeder auf dem Weg mitlesen kann. Bei Jabber und PMs liegen sie auf dem Server und dem Administrator muss ich vertrauen. Denn zumindest der kann in der Regel mitlesen, wenn er denn wollte.

    Jetzt kann ich mir allerdings sicher sein, dass es Institutionen gibt, die mitlesen können, wenn sie es denn wollen. Hat sich dadurch mein Kommunikationsverhalten geändert? Nein. Ich hab zwar bei meiner Freundin Threema2 installiert, aber wir benutzen trotzdem Mail, SMS und iMessages. Ich hab meinen GPG-Kram mal wieder reaktivert und könnte an sich verschlüsselte Mails schreiben. Aber mit wem?

    Und selbst wenn, im Kopf sitzt es nicht drin, dass da potentiell ein gelangweilter Analyst irgendwo mitliest oder ein Tool über meine Mails geht und mich potentiell als Gefährder3 einstuft, weil ich über irgendein Rollenspiel schreibe. Und dann kommen ja noch die Verbindungsdaten hinzu. Was weiß ich, was die Leute mit denen ich auf app.net kommuniziere evtl. außerhalb des sozialen Netzwerks treiben. Ich denke, dass man in so ein Netz schneller reinfallen kann, als man denkt. Aber es ist nicht im Kopf drin. Es ist einfach zu abstrakt, zu weit weg. Das ist so ein bisschen wie in den Nachrichten das Leid in anderen Ländern zu sehen. Ja, ist schlimm, gleich fängt der Tatort4 an, oder? Und ich denke, so geht es den meisten.

    Persönlich würde ich gerne etwas machen und habe auch all die schönen Werkzeuge zur Hand und weiß, dass ich mit BlackVPN und Tor, sowie mit GPG, OTR und was weiß ich nicht, relativ sicher5 kommunizieren könnte. Aber dazu gehören immer zwei und irgendwie ist es auch unbequem. Und wie oben geschrieben, kommt dazu, dass es einfach nicht im Kopf ist.

    Und ja, ich habe Dinge zu verbergen. Wer nicht? Und wenn man der Meinung ist, dass man nichts zu verbergen hat, sollte man die Kreativität anderer Menschen nicht unterschätzen, die etwas draus drehen können. Evtl. reicht es ja schon aus sich verwählt zu haben.

    Also was tun? Der Aussage “If You Have Something You Don’t Want Anyone To Know, Maybe You Shouldn’t Be Doing It” von Eric Schmidt folgen? Aber kann man das immer, will man das immer? Haben sie dann nicht gewonnen? Eine angepasste neutralisierte Menschheit, die das macht was Staaten und Konzerne von ihnen erwarten? Eigentlich will ich Freiheit nicht durch gefühlte Sicherheit ersetzen. Mit der ganzen Überwachung bekommen sie auch nur die dummen Übeltäter und wer weiß, ob sie die nicht auch so bekommen hätten. Gleichzeitig steigt die Zahl der False Positives.

    Irgendwie ist das alles unschön und eine Lösung habe ich auch nicht. Nachrichtendienste abschaffen wäre sicherlich erstrebenswert. Aber ich denke nicht, dass es eine Lösung wäre. Es wird immer andere geben, die einen haben und den gewonnenen Informationsvorteil nutzen werden. Es ist ein bisschen wie ein Staat, in einer Krisenregion zu sein und keinerlei Militär zu haben. Selbst das laut Verfassung pazifistische Japan hat zum Einen immer unter dem Sicherheitsmantel der USA gelebt und seine Selbstverteidigungsstreitkräfte haben auch eine nicht geringe Größe.

    Gleichzeitig kann man Nachrichtendienste auch nur schwer demokratisch kontrollieren. Schließlich sind Geheimnisse ihr Geschäft. Natürlich sollten sie einer parlamentarischen Kontrolle unterliegen und das Parlament besteht schließlich aus gewählten Vertretern des Volks, aber wer überwacht die Wächter? Interessant wäre natürlich, wenn sie voll transparent arbeiten würden und es dadurch keine Geheimnisse mehr gäbe, aber das führt wieder zu ganz anderen Problemen.

    Wenn alle verschlüsselten und VPNs und Tor nutzten, würde man es den Überwachern sicherlich ziemlich schwer machen. Aber das ist auch eher unrealistisch. Und wenn man der einzige unter vielen ist, der sich über Verschlüsselung heraushebt, dann ist man auf einmal auch wieder interessant und es wird genauer hingeschaut.

    Und gar nicht mehr privat online kommunizieren bringt’s ja auch nicht. In den USA werden jetzt schon die Verbindungsdaten von sämtlichen Briefen seit Jahren erhoben. Damit fiele das auch weg. Und Brieftauben züchten, ist jetzt auch nicht mein Ding. Und die Latenz von dem ganzen analogen Kram ist doch recht hoch.

    Tja, irgendwie eine ganz schöne Zwickmühle das alles. Und am Ende steht ein Gefühl der Ohnmacht.


    1. Na ja, eigentlich würde ich es schon gerne wissen. 
    2. Ein vermutlich sicherer Instant Message-Service, der Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikation erlaubt. 
    3. Ich bin Shadowrun-Spieler, ein Pen&Paper-Rollenspiel, bei dem man einen professionellen Verbrecher im Auftrag von Konzernen spielt. Und die Reaktionen in der S-Bahn, wenn man sich über vergangene Missionen unterhält oder über den Einbruch bei der nächsten Mission spricht und wo man die vollautomatischen Waffen und den Sprengstoff herbekommt, sind eindeutig. 
    4. Nein, ich schaue den Tatort nicht. 
    5. Ich bezweifel, dass es sichere Kommunikation gibt. Evtl. wenn ich mich mit einer anderen Person in einer Höhle treffe und wir uns Nachrichten auf Papier hin- und herschieben und danach den Zettel verbrennen, kann man sich wohl sicher sein, dass niemand mitgelesen hat. Und dann wüsste ein Angreifer immer noch, dass ich mich mit der anderen Person getroffen hätte. 
    Friday July 5, 2013
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    Tanzverbot in Japan für kleine Clubs und nach Mitternacht

    Tanzverbot in Japan für kleine Clubs und nach Mitternacht

    Das wusste ich auch noch nicht: In Japan ist es verboten in Clubs zu tanzen, die eine Fläche von weniger als 66m2 haben und auch nach Mitternacht ist das Tanzen verboten.

    "It is very difficult for clubs in big cities to find somewhere affordable with a 66-sq.-meter floor allowing them to get the license," Isobe said in a recent interview with The Japan Times. "It is also unreasonable to prohibit late-night dancing in a society where many restaurants stay open around the clock."
    Monday September 24, 2012