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General
,Anonymität
,Opferschutz
,Tor
Sollte Tor erklären, wie man sich davor schützt?
@leitmedium hat einen Artikel geschrieben, dessen Essenz meiner Meinung nach ist, dass das Tor-Projekt erklären sollte, wie man sich gegen Belästigung unter dem Mantel von Tor schützen kann. Meiner Ansicht nach könnte so ein Wegweiser aber zu einem großem Problem für Tor werden. Tor weißt auf seiner Webseite nur auf die positiven Seiten der Anonymität hin. Allerdings ist Tor für mehr als nur ein Tool für Dissidenten, Journalisten und andere die Anonymität im Netz benötigen bzw. dadurch ihren Zugang zum Net vergrößern können. Auch Hater und Stalker nutzen Tor, um ihre Identität zu verschleiern. Man könnte sagen, dass Tor ein Dual Use-Werkzeug ist. Die Frage ist nun, wer hat die Verantwortlichkeit Opfer vor dem Missbrauch durch Tor zu schützen bzw. wer sollte zumindest die notwendige Aufklärungsarbeit leisten. Ich denke nicht, dass das Tor-Projekt dies leisten sollte, weil es dadurch seinen Gegnern nur Munition liefert. Würde das Tor-Projekt auf seine Webseite schreiben, wie man sich gegen den Missbrauch schützt, können wir vermutlich die Tage zählen bis ein Beamter des BKA oder ein CDU-Politiker genau dieses nutzt. Die Argumentation wird sein, dass unter der Maske von Tor soviel Schindluder betrieben wird, dass das Projekt selbst darüber aufklären muss, wie man sich dagegen schützt. Und dann kann man es auch gleich verbieten. Der positive Nutzen Tors ist schließlich ein Dorn im Auge der üblichen Verdächtigen. Und in diesem Spiel werden sie auch jede Möglichkeit nutzen. Eine schönere Vorlage könnte Tor gar nicht bieten. Ich vermute übrigens, dass man im Zuge dessen, dann auch noch gleich VPN-Dienste für Privatpersonen verbieten will. Schließlich kann man solche Dienste auch für Belästigungen nutzen.
Eine Aufklärung für Opfer ist notwendig. Aber das Tor-Projekt sollte dies nicht leisten. Eher müsste es eine unabhängige Seite geben, die diesen Dienst leistet. So eine Seite könnte dann auch gleich noch auf Missbrauchsstellen der sozialen Netzwerke, Beratungsstellen, den Umgang mit Behörden etc. hinweisen und auch Erfahrungsberichte beinhalten.
Aber würde das Tor-Projekt so etwas anbieten, könnte es insgesamt weitaus mehr schaden als nutzen.